Big Data – Hype oder Trend?

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Big Data. Bild: pixabay/geralt

Neben Industrie 4.0 hört und liest man Big Data derzeit an „jeder Ecke“. Ist das nun ein echtes Zukunftsthema oder nur ein Hype?

Was steckt hinter Big Data?

Die Basis von Big Data ist eindeutig die fortschreitende Digitalisierung, die offensichtlich vor keiner Branche und vor keinem Lebensbereich halt macht. Dem Begriff nach handelt es sich erst einmal allgemein um große Datenmengen. Diese werden aus allen möglichen Quellen gesammelt. Allgemeines Ziel ist es, fundiertere Entscheidungen zu treffen. Dabei geht man – vereinfacht gesagt – davon aus, dass eine Entscheidung umso „besser“ wird, je mehr Daten für den Entscheidungsprozess zu Verfügung stehen. Daher sehe ich Big Data, genau genommen, als Treiber der digitalen Transformation unserer Gesellschaft und Wirtschaft.

Was sind große Datenmengen?

Laut Wikipedia spricht man dann von Big Data, wenn sich die Daten nicht mehr manuell oder mit den klassischen Methoden der Datenverarbeitung auswerten lassen, weil die Datenmenge

  • zu groß ist
  • zu komplex ist
  • sich die Inhalte zu schnell ändern
  • zu wenig Struktur hat

Mit dem Datensammeln allein ist es also nicht getan. Es müssen auch Methoden und Werkzeuge eingesetzt werden, um brauchbare Erkenntnisse aus dem Datenhaufen zu extrahieren. Im Vergleich zu mittelständischen Unternehmen sind Konzerne und Großunternehmen hier etwas im Vorteil. Für belastbare Aussagen sind eine erstklassige technische Infrastruktur und passendes Fachpersonal erforderlich, was entsprechende Investitionen voraussetzt.

Als Ergänzung hier noch ein Ansatz, Big Data aus der Sicht von Business-Software zu erklären.

Datenerfassung mit Industrie Computern. Bild: tci GmbH

Datenerfassung mit Industrie Computern. Bild: tci GmbH

Anwendungsfälle

Big Data soll in der Verbrechensbekämpfung ebenso eine Rolle spielen wie bei der Gesundheitsvorsorge oder bei der vorausschauenden Instandhaltung von Maschinen und Anlagen. Nicht zu vergessen ist das Sammeln von Benutzerdaten über alle Aktivitäten im Internet – von den sozialen Medien über Verkaufsplattformen bis hin zu Fitnessdaten.

Kritik

Oben habe ich die „besseren“ Entscheidungen absichtlich in Anführungsstriche gesetzt. „Besser“ ist nämlich immer ein Frage der Sichtweise. Wenn eine Handelsplattform über entsprechende Analysen feststellt, welche Kunden unter welchen Umständen höhere Preise akzeptieren, ist das für die Endkunden eindeutig ein Nachteil. Generell stellt sich mir ohnehin die Frage, ob unsere Datenschutzbestimmungen den heutigen technischen Möglichkeiten Rechnung tragen und ob sie von allen Beteiligten beachtet werden.

Hype oder Trend?

Ich sehe Big Data eindeutig als Trend. Mancher voreilige Jubel ist zwischenzeitlich verebbt, weil es doch nicht ganz so trivial ist, die großen Datenmengen auszuwerten, als ursprünglich angenommen. So lassen sich dank fehlerbehafteter Daten – sei es durch Probleme bei der Erfassung und Speicherung oder durch Manipulation – auch weitreichende Fehlentscheidungen treffen. Das betrifft betriebliche Abläufe ebenso wie Entscheidungen zum Produktsortiment oder zum Ausbau der Versorgungsinfrastruktur.

 

voranschreiten. Bild: pixabay/ElasticComputeFarm Die Digitalisierung und Vernetzung wird weiter voranschreiten. Bild: pixabay/ElasticComputeFarm

Generell bin ich der Meinung, dass Big Data – das Sammeln vielfältiger Daten und das Erkennen von Mustern – in Zukunft verstärkt unser Leben bestimmt. Wir müssen jedoch das Beste daraus machen. Man liest ja hin und wieder, Daten seien das Erdöl des 21. Jahrhunderts. Da ist vermutlich etwas dran. Aber wie den Ölfirmen muss man m. E. auch den Datenschürfern genaue Vorgaben machen, um die Menschen vor der Gier mancher Beteiligten zu schützen.

Wie ist Ihre Meinung zum Thema Big Data? Sind wir schon mitten drin oder sehen Sie uns noch am Anfang? Schreiben Sie doch Ihre Meinung als Kommentar in den Blog oder per E-Mail direkt an mich.

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Industrie 4.0 in der Industrieautomation vom 25. April 2016

Geposted von Gerhard Bäurle am 07.09.2016

Marketing / PR bei tci GmbH | Gerhard Bäurle arbeitet als "schreibender Ingenieur" für tci. Er ist in der Welt der elektrischen Automatisierung zuhause und betrachtet Technologie auch immer aus dem Blickwinkel der Anwender. Aus dieser Sicht bringt er Technik in eine verständliche Form. Das gilt für Presseartikel und Anwenderberichte ebenso wie für Vorträge und Kundengespräche auf Fachmessen.
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